Es gibt mittlerweile viele Fitness-Apps und Zusatzgeräte, die dem Menschen helfen gesünder zu leben. Durch das tägliche Sammeln und Speichern aller Bewegungsdaten und von Angaben zur Nahrungsmittelaufnahme kann der gesundheitsbewusste Mensch kontrollieren, wieviel er sich tatsächlich beengt und wieviele Kalorien er zu sich nimmt.
Wer sein Verhalten konsequent täglich misst, sammelt eine große Menge an Daten an, die es zu analysieren gilt. Apps wie Up oder Nike+ Fuelband bereiten die Daten in ansprechenden., gut lesbaren Graphiken auf, die dem Nutzer einen schnellen Überblick seines Verhaltens erlauben. Inwiefern helfen die gesammelten Daten und ihre Aufbereitung aber nun wirklich? Sehen wir uns lediglich die schönen Charts an oder ändern wir basierend auf neuen Erkenntnissen unsere Lebensweise? Und – wie genau messen diese Apps wirklich? Können wir uns auf die Ergebnisse verlasen, so dass eine Verhaltensänderung auch den richtigen Schritt bedeutet?
Apps wie Human oder Moves motivieren ihre Nutzer dazu, sich über einen bestimmten Zeitraum pro Tag zu bewegen. Es sind simple Apps, die nur ein Ziel haben: mehr Bewegung ihrer Nutzer. Und weil jede zusätzliche Komplexität im mit Terminen, Verpflichtungen und mentalen Anforderungen angefüllten Tagesablauf störend wirken würde, verzichten die Apps auf Funktionalität: man wird aufgefordert, sich 30 Minuten pro Tag zu bewegen – sonst nichts. Diese Einfachheit ist der erste wichtige Grund dafür, wie Big Data ein Teil unseres Lebens wird: indem man sich nicht darum kümmern muss, sorgen Apps und tragbare Geräte dafür, dass wir automatisch und nebenbei die für uns wichtigen Daten sammeln.
Heute und auch noch ein paar Jahre in die Zukunft gedacht, nutzen wir die sogenannten wearable devices – tragbare Geräte wie beispielsweise den Withings Pulse. Der Gesamtmarkt für wearable device wird auf etwa 300 Millionen verkaufte Geräte im Jahr 2017 geschätzt. Im nächsten Schritt werden externe Zusatzgeräte wie der Pulse vermutlich von Implantaten und invasiven Arzneimitteln ersetzt: Wie sollte man den eigenen Körper besser kennenlernen, als durch den Blick ins Innere? Körpertemperatur, Puls, Atemfrequenz, der Hormonhaushalt und sogar eingenommene Medikamente können automatisch jederzeit gemessen und kontrolliert werden. Nicht nur für die Optimierung des persönlichen Wohlergehens, sondern auch für die Früherkennung und Prävention von Krankheiten kann dies von unermesslichem Wert sein.
Neben den klar erkennbaren Vorteilen des Quantified Self lasen sich auch potentielle Gefahren erkennen: was passiert, wenn die gemessenen Daten gegen die messende Person verwendet werden? Was, wenn die Daten in unbefugte Hände gelangen? Diese Fragen deuten auf reale Gefahren hin und müssen beantwortet werden. Die Tatsache, dass die komplette und ständige Vermessung des menschlichen Körpers in kurzer Zeit Realität sein wird und die daraus entstehenden Vorteile für Millionen von kranken und gefährdeten Menschen lebensrettend sein können, macht deutlich, wie wichtig dies für den Menschen ist und dass Quantified Self als ein selbstverständlicher Aspekt jeden verantwortungsbewussten Verhaltens angesehen werden wird.