Die mobile Revolution erreicht das Auto

Michael Reuter

9 July 2013

Angefangen hat alles mit Smartphones: heute gehen die Menschen häufiger mobil ins Internet als über ihre PCs. Tablets lösen das Notebook ab und Brillen werden zu app-gesteuerten Mini-Computern. Die neue Welle der wearable device macht auf der Nase oder Uhr am Arm noch lange nicht halt – zukünftig werden wir Chips und Sensoren an allen möglichen Kleidungsstücken tragen.

Aber auch Haushaltsgegenstände wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Trockner oder Waagen funktionieren immer häufiger über mobile Betriebssysteme. Das Internet of Things und der Machine-to-Machine Markt (M2) sind die großen Trends an dieser Stelle.

Eher unbemerkt ist die Mobilisierung jedoch an ganz anderer Stelle vorangeschritten – in des Menschen liebsten Luxusprodukts – dem Auto. Seit längerem schon stattet BMW seine Mittel- und Oberklassefahrzeuge mit SIM-Cards aus, die beispielsweise im Falle eines im Wagen vergessenen Schlüssels das Öffnen des Autos per Remote Kundendienst ermöglicht.

Connected Car Revenue

Quelle: BusinessInsider [PDF]

Die Autofahrerin macht während der Fahrt das, was sie typischerweise macht, wenn sie im allgemeinen unterwegs ist: navigieren, telefonieren und Musik hören. Zudem verbringen viele Menschen eine signifikante Zeitspanne ihres Tages im Auto – US-Amerikaner sitzen jeden Tag etwa 40 Minuten hinter dem Steuer. Im Stau stehen sie rund eine Stunde pro Woche.

Wenn also mobile Apps ihren Weg ins Auto finden, bedeutet dies ein enormes Potential für die App Economy: Milliarden von Menschen können sich eine knappe zusätzliche Stunde pro Tag mit mobilen Inhalten beschäftigen, kommunizieren und sind ansprechbar für Brands. Automobil- und Zulieferindustrie sind auf gutem Weg, das komplette Datenset einer jeden Autofahrt direkt im Fahrzeug zu sammeln. Dabei liegt der Fokus auf den Daten, die direkt vom Auto gemeldet werden und dabei helfen können, Unfälle zu vermeiden, Benzin zu sparen oder Versicherungstarife zu minimieren. Die Verhaltensdaten der Autofahrer selbst werden seitens der Autoindustrie nicht erhoben – hier bietet iognos einen zur industrielösung komplementären Ansatz, der Fahrzeugdaten und Personendaten zusammenführt.