Michael Reuter
Manchmal braucht es eine konkrete Anwendung, um die Implikationen einer neuen Technologie so plakativ zu demonstrieren, dass den Menschen die Augen geöffnet werden. Mit seiner neuen Version gelingt dies der New Yorker App Foursquare vortrefflich: Die App sagt ihrem Nutzer nicht (nur), wo er gerade ist, sondern auch was er als Nächstes tun wird.
Mit einem neuen Set an Push Notifications verknüpft mit einem gefälligeren Design wird es für Foursquare-Nutzer einfacher zu erfahren, was um sie herum passiert. Bestätigt man die entsprechenden Benachrichtigungen, erhält man Tipps zu empfohlenen Gerichten in Restaurants oder Aktivitäten, die man in einer neuen Umgebung unbedingt ausprobieren sollte. Während ähnliche Features in Apps bisher zum Ärger der Nutzer die Akkuleistung extrem dezimierten, soll dies in der neuen Foursquare Version nicht mehr der Fall sein. Hier werden die Entwickler die Algorithmen entsprechend optimiert haben.
Alle Empfehlungen sollen idealerweise personalisiert sein; d.h. die App lernt auf Basis des Nutzerverhaltens über Vorlieben und Verhaltensweisen. An genau diesem Punkt wird sich die Qualität der Algorithmen zu erkennen geben: Notifications können gleichermaßen Ärgernis und Hilfestellung sein. Beides liegt sehr eng zusammen. Selbst wenn jedoch die Akzeptanz der neuen Notifications zu Beginn nicht überwältigend ausfallen sollte, zeigt Foursquare mit dieser neuen Version doch, wohin die Reise geht: wir alle werden auf Basis der von uns selbst gesammelten Daten unser Leben ändern. Entscheidend ist, dass wir die Ergebnisse in einer gut lesbaren, verständlichen Form präsentiert bekommen. Und wir müssen Erfolgserlebnisse haben: Empfehlungen müssen zutreffend sein – sie müssen unseren Geschmack finden. Das ist derzeit die große Herausforderung in allen Social Network und Quantified Self Apps.